Umwelttipp: Die dunkle Seite des Lichts
| In der Schweiz wird es kaum noch richtig Nacht. Strassenlampen, Schaufenster, Bürogebäude oder – ganz aktuell – Weihnachtsbeleuchtungen buhlen um Aufmerksamkeit, bieten uns Sicherheit, Orientierung oder Freude. Die Schattenseiten spürt vor allem die Tier- und Pflanzenwelt. Eine Balance zwischen Licht und Dunkelheit zu finden, ist wichtiger denn je. | ![]() |
In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Menge künstlicher Lichtquellen in der Schweiz mehr als verdoppelt. Gerade in Ballungszentren wird so zuweilen die Nacht zum Tag. Bei künstlichem Licht im Aussenbereich, das nicht zwingend notwendig ist, spricht man von Lichtverschmutzung. Doch mehr Licht bedeutet nicht für alle Sicherheit, Orientierung und Freude.
Unter dem vielen künstlichen Licht leiden unzählige nachtaktive Tierarten. So gehen zum Beispiel Fledermäuse später auf die Jagd, wodurch ihnen weniger Zeit für die Futtersuche bleibt. Zugvögel können wegen der starken Lichtemissionen in Städten ihre Orientierung verlieren. Daraus ergeben sich für sie zusätzliche Flugstunden und ein Energieverlust, der für sie schnell lebensbedrohlich werden kann. Auch Insekten kämpfen mit den Folgen der unzähligen Lichtquellen: Viele von ihnen fühlen sich von den Lichtern angezogen und verbrennen daran, während andere sie gezielt meiden und dadurch mit stark fragmentierten Lebensräumen zurechtkommen müssen.
Zeit also für ein besseres Gleichgewicht zwischen unserem Wunsch nach Beleuchtung und dem Schutz von Fledermäusen und Co. Hier hilft die Devise: Je weniger Lichtquellen, desto besser. Abstriche an der Sicherheit sind dabei nicht nötig. Bewegungsmelder sind zum Beispiel praktische kleine Helfer, die genau dann den Weg weisen, wenn es sie braucht. Auch mit Zeitschaltuhren lässt sich der zeitliche Einsatz der Beleuchtung leicht planen – und eingrenzen. Ihr Garten wird dann zum wertvollen Lebensraum auch für nachtaktive Tiere.
| Übrigens: Zwar leiden im Sommer mehr Tiere unter der Lichtverschmutzung. Weil im Zug des Klimawandels die Winter in der Schweiz aber wärmer werden, passen manche Tiere ihr Verhalten an. So bleiben zum Beispiel Zugvögel das ganze Jahr über hier, während auch spät im Jahr noch Insekten fliegen. Eine sinnvoll getimte Weihnachtsbeleuchtung im Dezember hilft ihnen, mit den veränderten Bedingungen besser zurechtzukommen. Quelle: Pusch.ch | ![]() |
Sie möchten mehr wissen? Hier finden Sie weitere Informationen:
Bundesamt für Umwelt BAFU: Dunkelheit und Licht: von beidem genug und am richtigen Ort
SRF.ch: Wie die Lichtverschmutzung unser Ökosystem gefährdet
Haben Sie noch Fragen? Die Bau- und Planungsabteilung steht Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.



